Rebellischer Riesling.
Seit einiger Zeit erobern ein paar junge Winzerrebellen die Weinwelt und werden entsprechend gehyped. Sie hören auf Namen wie Winepunks, Gipsys oder Moselpiraten und ziehen nicht zuletzt mit fancy Etiketten die Kundschaft an. Klar, dass diese Weine auf jeder Party gut angekommen, aber können sie wirklich was, oder ist das nur Blenderei?
Das wollte ich überprüfen und besorgte mir eine Flasche Monkey Syndicate 2014. Der Wein ist eine Kooperation von zwei Wahnsinnigen, so würde der engstirnige Winzer vielleicht vorschnell urteilen. Auf der einen Seite Philipp Kettern, Sohn von Lothar Kettern, dessen Weingut auf den ersten Blick ganz normal, fast klassisch wirkt. Doch Lothar hatte wohl die Idee seinen Sohn einfach mal machen zu lassen, was er will. Warum auch nicht?
Der Zweite im Bunde ist Marco Zanetti, auch bekannt unter dem Namen Winepunk und seines Zeichens Rebellionsführer in der Welt der Weine. Es scheint, als hätten die Weine bei ihm immer etwas mit Schweinen zu tun, daher wahrscheinlich auch der Name seiner Marke Zio Porco Wines. Kürzlich hatten wir beim Podcast zufällig seinen „IN PORK WE TRUST“ im Glas, welcher durchaus überzeugte.
Schon das Etikett des Monkey Syndicate 2014 zeigt: Wir wollen anders sein! Machen wir ihn doch mal auf. In der Nase wirkt er, wie der Typ Charmeur. Recht schmelzig und ein bisschen so, als hätte man einen Pfirsich in die Räucherkammer gehängt. Pfirsich ok, aber rauchig und schmelzig sind nicht unbedingt Attribute, die ich einem Unter-10€-Riesling zuordnen würde. Die Überraschung ist gelungen.
Was dann im Mund passiert ist wirklich anders. Zunächst wirkt er dank knackiger Säure fast ein wenig bissig, um in der Folge mit einer ordentlichen Portion Schmelz zu überraschen. Das klingt so, als ob dadurch die perfekte Balance entsteht, aber nein. Diese Freaks haben es geschafft eine Ambivalenz zu kreieren, die den Trinker verzückt und herausfordert zugleich. So gefesselt war ich von einem Wein dieser Kategorie selten.
Je länger ich am Glas hing, desto harmonischer wurde der Monkey Syndicate. Die Säure begann eine Symbiose mit dem Schmelz zu bilden. Achso, wie schmeckt er eigentlich? Ich denke eine frisch gepresste Limette und frische Kräuter trifft es ganz gut. Mehr davon bitte!
Mein Fazit der Hipsterweingüter? Nieder mit der Bourgeoisie, auf ins Gefecht! Hoffentlich schließen sich noch viele Winzer den Weinrebellen an.
Den Wein gibt es übrigens bei unsen Freunden von Swagwine zu kaufen.
Preis: ca. 9,50 EUR Verdammt lecker und das für so kleines Geld! |
Land: Deutschland Region: Mosel Rebsorte: Riesling passender Anlass: gemütlicher Abend mit Freunden Chillen auf der Terrasse, Partywein, romantischer Abend |
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Autor: Alex
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