Der Königin ihr Handwerk.
Julia Bertram ist den Fans des CorkBordell Podcasts bereits aus dem gemeinsamen Interview mit Benedikt Baltes bekannt. Alle anderen sollten jetzt besonders aufmerksam sein, denn Julia ist ein Winzertalent, dass man definitiv auf dem Radar haben sollte.
Die ehemalige Weinkönigin hat, wie soll es auch anders sein, einen Hang zum edlen Rebensaft und ist seit 2014 mit ihrer eigenen Weinlinie am Start. Als Winzertochter hat Julia Bertram die Liebe zum Wein quasi mit der Muttermilch aufgesaugt, das spätere Studium der Önologie und das Praktikum beim Weingut Meyer-Näkel haben ihr sicherlich noch einen letzten Feinschliff verpasst.
Ich kannte Julias Weine schon aus einer Fassprobe, durfte die Weine also probieren, bevor sie abgefüllt waren. Ich war damals schon begeistert und bin jetzt umso glücklicher, dass ich nun ein Exemplar des „fertigen“ Produkts in der Hand habe. Den Julia Bertram „Handwerk“ Spätburgunder 2016, einer ihrer Einstiegsweine.
Wie der Name schon sagt, ist das Weinmachen für Julia ein echtes Handwerk, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, unter anderem erntet sie die Trauben für Ihre Weine behutsam per Hand. Auch die spätere Verarbeitung der Weine geschieht mit größtem Respekt und viel Liebe. Das soll dafür sorgen, dass am Ende auch im Glas bzw. am Gaumen eine gewisse Leidenschaft zu spüren ist.
Der „Handwerk“ Spätburgunder hat eine wunderschöne, rubinrote Farbe, etwas dunkler, als ich es erwartet hätte. In der Nase ist es weniger die Kirsche, die oft beim Spätburgunder die erste Geige spielt, sondern eher Waldbeere, die dominiert. Untermalt ist der Duft mit einer feinen Würze, die den Wein ganz schön erwachsen wirken lässt. Dabei ist er Jahrgang 2016 und wahrlich noch ein Baby. Ich bin positiv überrascht.
Der gute Eindruck bestätigt sich beim ersten Schluck. Herrliche Fruchtnoten streicheln meinen Gaumen, ein Mix aus den besagten Waldbeeren und dezenter Kirsche streicheln verwöhnen meine Geschmacksknospen. Hinzukommen auch raue, dunkle Geschmackstöne, wie Holz oder frischer Waldboden nach einem angenehmen Herbstregen. Versteht mich nicht falsch, ich habe noch nie nassen Waldboden gegessen, aber wenn ich den Wein so im Mund umher kreisen lasse und die Augen schließe, ist es einfach dieser laubbedeckte, nasse Waldboden, den ich sehe. Diese Kombination ist ein Traum, ich sage es euch, ich stehe da total drauf. Reine Fruchtbomben sind nicht (mehr) so meins, rustikale Kraftpakete aber auch nicht. Ich liebe diese ausgewogene Harmonie von beidem und genau das finde ich in Julia Bertrams „Handwerk“ Spätburgunder.
Mit gerademal 11,5% Alkohol ist der Wein zudem so leichtfüßig, dass man ihn auch ganz gemütlich auf der Terrasse trinken kann, mit oder ohne Essensbegleitung. Dieser Wein zieht nun definitiv in mein Standardsortiment ein und ich freue mich, meine Freunde beim nächsten Besuch damit zu verwöhnen. Ich sehe jetzt schon die begeisternden Blicke und höre die angeregten Gespräche begleitet von immer wiederkehrenden, lobenden Worten für diesen Spätburgunder.
Den Wein bekommst du zum Beispiel im Online Shop vom darmstädter Vinocentral.
Preis: ca. 11,50 EUR |
Land: Deutschland Region: Ahr Rebsorte: Spätburgunder passender Anlass: romantisches Date, Familie beeindrucken passende Mahlzeit: Pasta |
Niemand hat uns für das Verfassen dieses Artikels bezahlt, bestochen oder sonst was. Wir profitieren auch nicht davon, wenn ihr die in dem Artikel verlinkten Produkte bestellt bzw. die genannten Weingüter / Restaurants besucht. Das wollten wir einfach mal loswerden 🙂
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Autor: Balazs
Profil aktueller Alltagswein: Jülg Spätburgunder „Kalkmergel“ 2013 |