Alkohol und Sport – Wie wirkt sich Wein & Co. auf deine Leistungen beim Sport aus?

Alkohol und Sport

„Oh, oh, was will der denn jetzt…“ mag nun der ein oder andere denken. Aber hey, ich möchte das mit dem Wein halt ganzheitlich betrachten und selbst bei mir gab es tatsächlich mal ein Leben vor dem feinen Rebensaft.

Ich bin also nicht als Weinfreak auf die Welt gekommen. Im Gegenteil, vor CorkBordell und der Liebe zum Wein konnte ich relativ wenig mit Alkohol anfangen. Klar, ich hatte meine wilden Jahre in denen ich mich wochenends komplett abgeschossen habe. Das ist aber verdammt lange her und als der Rausch nicht mehr reizte, war es auch vorbei mit dem Interesse an Alkohol.

Ich habe ihn nicht komplett abgelehnt, sondern auch mal ein Bierchen oder ein Glas Wein aus dem Supermarkt getrunken, aber das passierte nur alle paar Monate.

Zu der Zeit habe ich sehr viel Sport gemacht, ich war ca. 4x Woche laufen, immer mind. 10km und bevorzugt morgens um 6 Uhr. Ich bin damals auch zwei Marathons gelaufen und das sind immerhin 42,2km. Diese Phase hielt ca. 3 Jahre und nahm irgendwann langsam, aber stetig ab.

Ich schraubte das Sportpensum genau zu der Zeit zurück, in der ich den Wein für mich entdeckt habe. Zufall? Ich weiß es nicht und hatte das auch nie miteinander in Verbindung gebracht… Allerdings habe ich kürzlich eine Erfahrung gemacht, die mich nochmal mächtig zum Nachdenken gebracht hat, aber eines nach dem anderen.

Nach knapp 1-2 Jahren Sportabstinenz und ein paar Kilo mehr auf den Rippen, hat mich wieder der Ehrgeiz gepackt. Ich wollte unbedingt wieder aktiver werden und fing an mich für Crossfit zu begeistern. Eine Sportart, die dich in jedem Workout an deine persönlichen Grenzen bringt, immer angepasst auf deine individuelle Leistungsfähigkeit und die war bei mir nach der sportfreien Phase erschreckend gering.

Nach ein paar Monaten fing ich auch wieder mit der Lauferei an und fühlte mich fit genug, um mal wieder einen Halbmarathon (21,1km) mitzulaufen. Ich hatte mich langsam an die Distanz herangetastet und fühlte mich sicher. Dennoch wollte ich mich in dem Monat vor dem Wettkampf weiter selbst optimieren und nahm mir vor, im April 2019 keinen Alkohol zu trinken. Keine große Sache, denn so viel trinke ich ja eh nicht, 3-4 Gläser in der Woche. Zum Essen oder beim Kochen, das wars. Ob der Verzicht darauf überhaupt einen Effekt haben würde?

Und wie! Ich merkte plötzlich, wie ich morgens viel besser aus dem Bett kam, locker 20% leistungsfähiger im Sport und im Alltag wurde. Auch ein paar Kilos purzelten, die vorher trotz Sport einfach nicht wegwollten.
Als ich das einem Bekannten erzählte fragte er nur: „Alter, wieviel hast du denn vorher getrunken!?“… Genau das wäre vor dieser Erfahrung auch meine Reaktion gewesen, deshalb fing ich an zu recherchieren. Ich wollte wissen, wie sich bereits kleine Mengen Alkohol auf die Fitness und Leistungsfähigkeit auswirken.

Es dauerte nicht lange und ich fand die Infos, die ich suchte und sie belegten meine Vermutung:

Alkohol weitet die Blutgefäße
Das führt dazu, dass der Körper schneller auskühlt und Energie verliert. Energie, die dir beim Sport und im Alltag fehlt.

Alkohol senkt die Ausschüttung von Wachstumshormonen
Blöd nur, dass diese Wachstumshormone auch für das Muskelwachstum notwendig sind. Durch regelmäßigen Alkoholkonsum wird also auch das Wachstum deiner Muskeln verlangsamt.

Alkohol entzieht dem Körper Wasser
Das führt dazu, dass die Muskulatur nicht mehr optimal mit Nährstoffen versorgt wird und entsprechend an Leistungsfähigkeit verliert.

Alkohol hemmt die Fettverbrennung
Ja, richtig gelesen. Durch das Nebenprodukt „Acetat“ wird der Fettabbau gehemmt. Der Effekt von Sport und irgendwelchen Diäten wird durch Alkohol deutlich geschmälert.

Alkohol hemmt die Schlafqualität
Der Körper kann dadurch schlechter regenerieren und es fehlt die nötige Power im Alltag und im Sport

Das sind nur einige, die in meinen Augen gravierendsten, Punkte zu dem Thema. Natürlich war mir schon immer klar, dass Alkohol nicht gesund ist, dass sich das bereits bei geringen Mengen und verantwortungsbewussten Umgang schon so bemerkbar macht, hätte ich jedoch nicht gedacht.

Ich bin weder Arzt noch Ernährungswissenschaftler oder so, deshalb möchte ich hier niemandem Ratschläge geben, wie er Wein und sonstige alkoholischen Getränke konsumieren soll. Ich möchte diese Erkenntnis nur teilen.

Für mich selbst habe ich beschlossen, Wein noch bewusster zu genießen. Ich möchte darauf nicht verzichten, dafür zieht es mich zu sehr in seinen Bann. Die Faszination Wein ist einfach zu groß, die Spannung, wenn man bei einem Weingutsbesuch auf „Entdeckungsreise“ geht und die Freude über eine Neuentdeckung – herrlich!

Dennoch will ich mir, neben all den positiven Eigenschaften und Emotionen, die ich mit Wein verbinde, auch immer über die Schattenseiten des Ganzen bewusst sein.

PS: Die oben aufgeführten Infos habe ich in folgenden Quellen gefunden, werft doch mal einen Blick drauf:
https://www.kenn-dein-limit.info/alkohol-und-sport.html
https://www.micsbodyshop.de/texte_textid_235.html